Top Hunter: Roddy & Cathy: Grafikblender oder Klassiker?

43690 teaser1

Entdecke jetzt die heißesten PS5 Angebote


Kennt ihr Roddy & Cathy?

Vermutlich nicht, wenn ihr nicht gerade dieses schöne Neo-Geo-Spiel namens Top Hunter gedaddelt habt. Dem sympathischen Charakterduo war nämlich kein weiteres Spiel vergönnt, für mehr als ein paar neckische Kameo-Auftritte im Hintergrund von SNK-Beat’em-Ups hat es nicht gereicht. Schade eigentlich, denn für mich war Top Hunter lange einer der Gründe, warum ich die SNK-Konsole als Sehnsuchtshardware gesehen habe. So eine geile Optik hätte ich auch gerne zuhause gehabt! Top Hunter wirkte wie für mich wie die grafische spektakuläre HD-Version eines Treasure-Spiels, so bunt und detailliert, mit so schicken Hintergründen und großen, fein gezeichneten Sprites. Zudem sagt mir auch der Stil extrem zu: SNK hat einen lustigen, überzeichneten Mix aus Fantasy und Sci-Fi erschaffen, mit dusseligen Weltraumpiraten, Robo-Drachen, albernen Yetis und schurkischen Antagonisten wie aus einem Comic. Zudem ist das Pixelspiel hervorragend gealtert, zusammen mit Metal Slug ist und bleibt es für mich eines der schönsten 2D-Actionspiele überhaupt!

Hinreißend: Die Yeti-Gegner im Spiel muss man einfach mögen. Und ein bisschen hauen.

Hinreißend: Die Yeti-Gegner im Spiel muss man einfach mögen. Und ein bisschen hauen.

Kann der spielerische Gehalt mit solchen Vorschusslorbeeren mithalten? Ist Top Hunter auch in puncto Spiel- und Leveldesign ein verkannter Klassiker, der dem Mainstream entging, weil er auf einer exotischen, teuren Hardware erschien? Nicht ganz, das Teil spielt sich flott und schnörkellos, hat aber auch ein paar Defizite. Doch beginnenn wir bei der grundlegenden Mechanik: Spieler 1 legt mit Roddy los, Spieler 2 schnappt sich Cathy und schon fegen beide ohne großes Story-Vorgeplänkel durch die Welt. Sie hüpfen, boxen und nutzen ihre ausfahrbaren Arme – zum Beispiel, um sich Feinde zu schnappen und dann wrestlingmäßig zu verkloppen oder aber um nach Ringen zu greifen, die an vielerlei Stellen von oben herabhängen; dann regnet es Power-Ups oder Felsbrocken, die Feinden auf die Rübe plumpsen. Gegner können übrigens auch mit ganz klassischen Hopsern auf die Denkmurmel attackiert werden, was in klopplastigen Actionscrollern durchaus selten der Fall ist.

Vorbild Fatal Fury

Roddy sitzt links im Mech, vor ihm ein Feind mit Schild und Morgenstern. Rechts hebt Cathy eine Kiste hoch.

Roddy sitzt links im Mech, vor ihm ein Feind mit Schild und Morgenstern. Rechts hebt Cathy eine Kiste hoch.

Der wichtigste spielmechanische Kniff ist aber aus einem anderen SNK-Spiel entlehnt, aus Fatal Fury. Wie in dem Kampfspiel-Klassiker kann man per Knopfdruck zwischen der vorderen und hinteren Bildebene wechseln. Das verleiht dem actionlastigen Spielablauf buchstäblich mehr Tiefe – anders als z.B. in Capcoms Midnight Wanderers: Quest for the Chariot oder The King of Dragons ist es dadurch möglich, Feinde kurzzeitig zu „umlaufen“ und ihnen anschließend in den Rücken zu fallen. Dann gibt es da Bossgegner, die mal die eine, mal die andere Ebene mit Feuersalven eindecken, oder schlicht Blockaden auf dem Weg, die einen in den Vorder- oder Hintergrund zwingen. Geistesblitze in puncto Leveldesign bleiben zwar aus, doch die taktischen Optionen, die der simple Ebenenkniff mit sich bringt, sind herzlich willkommen.

Entdecke jetzt die neuesten PS5 Spiele auf Amazon

Source link

Schreibe einen Kommentar